Ein trauriges, und wenig rühmliches Kapitel Friedrichssegner Geschichte

Von den 50 Juden, die in Friedrichssegen waren, bin ich als Einzigste übrig geblieben, alle anderen sind tot.
(Hilde Emmel geb. Levi, am 24.06.1949 vor dem Untersuchungsausschuss Niederlahnstein)

Spaziert man durch das idyllische Friedrichssegner Tal, vorbei am Neubaugebiet und den noch vorhandenen Resten aus Bergbauzeiten kann man sich kaum mehr vorstellen das nicht weit von hier einmal in den 20er bis 60er Jahren eines der schlimmsten Elendsquartiere lag, welches die Industrialisierung in der Region hervor bringen konnte und hier von 1941 - 1942 ein jüdisches Arbeitslager war von dem aus man diese Menschen in den Tod schickte.

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Der Tagschacht, als hier noch der Hauptmaschinenschacht und die Förderanlage stand

Der "Tagschacht" und seine bedrückende Geschichte

Schon 1854 wurde der Hauptmaschinenschacht  "Tagschacht" angesetzt (bei + 242 m ü NN) und abgeteuft. Die Gesellschaft ging dann an den Bau eines Zechen- und Scheidhauses und legte den lange geplanten Stauweiher an. Für Zwecke der Erzaufbereitung wurden mit den unterirdischen Erweiterungsmaßnahmen auch erhebliche oberirdische Werkanlagen angelegt bzw. erweitert.
Da immer mehr Arbeitskräfte benötigt wurden, welche auch möglichst in unmittelbarer Nähe der Werks- und Grubenanlagen wohnen sollten, erbaute man von 1868 bis 1871 beim Hauptmaschinenschacht  "Tagschacht"  die Wohnanlage "
Tagschacht" für 48 Familien. Sie bestand aus vier Reihenhäusern links und rechts einer kleinen Straße.

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Häuser der Siedlung Tagschacht um 1921 (Stadtarchiv Lahnstein)

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Häuser der Siedlung Tagschacht um 1965 (Stadtarchiv Lahnstein)

Noch während des Baues der Wohnanlage Tagschacht wurde im Jahre 1870 in der Wohnanlage Tagschacht ein Arbeiter-Kasino und eine grubeneigene Volksschule erbaut, die im Januar 1871 den Lehrbetrieb mit vorerst einem Lehrer aufnahm. Es war Herr Philip Eschenröder (von Januar 1871 - Juni 1871). Der 2.Lehrer, welcher später hier den Unterricht aufnahm, war August Kaiser (von Juli 1871 - Januar 1873). Die Kinder der Grube Friedrichssegen mussten bis dahin nach Frücht zur Schule gehen (Sehenswürdigkeit von Frücht ist sicher die Gruft des Freiherr-von-Stein, der sie selbst erbauen ließ). 1889 besuchten 121 Kindern diese Schule.

Als der Bergbau unrentabel wurde quartierte man im "Tagschacht" sozial schwache Familien ein. Die Wohn- und Lebensverhältnisse waren zu der Zeit sehr primitiv. Es gab kein fließendes Wasser, Toiletten und Brunnen befanden sich außen. Ein Bergrutsch am Tagschacht 1938 führt zur Umsiedlung eines Teiles der Bewohner und zum Beschluss ( Kreis, Stadt ,Partei (NSDAP), den Tagschacht und das Kölsch Loch ganz von Bewohnern zu räumen. (Bis es soweit war, schrieb man das Jahr 1970).

1939 brach der zweite Weltkrieg aus.

Im Juli 1941 verließen viele Familien den Ortsteil Tagschacht. Sie fanden Wohnungen in Bad Ems, Oberlahnstein, Eltville und Rauenthal. Auch die letzten 5 Familien sollen baldigst an anderen Orten untergebracht werden.
Kurz darauf  werden 24 jüdisch Familien der Kreise Rüdesheim, St. Goarshausen und Diez´ vorübergehend am Tagschacht in der rechten Häuserreihe (soweit noch nicht abgerissen) angesiedelt. Es entstand ein Arbeitslager und unter den vorgenannten schlechten Bedingungen  waren die jüdischen Mitbürger dienstverpflichtet. Die Frauen  mussten im „Tonwerk“ (auch Klinkerwerke genannt) Ziegel herstellen, die Männer arbeiteten im Eisenlager und Verschrottungsbetrieb Narmann. Die Kinder besuchten nicht die Schule von Friedrichssegen. Die Maßnahme fand wenig Verständnis bei der hiesigen Bevölkerung.

1942 werden von dort aus  in 2 Deportationen in Konzentrations- und Vernichtungslager verschleppt. Der erste Transport von Friedrichssegen aus fand am 10. Juni (27 vorwiegend jüngere Personen) und der zweite am 28. August 1942 (23 Personen) statt. Eine Ausnahme bildete Henriette Süßkind, die schon am 23.Mai 1942 deportiert wurde.
Die beiden Sammeltransporte erfolgten im Rahmen einer generellen Deportation jüdischer Mitbürger aus den Landgemeinden im gesamten Regierungsbezirk Wiesbaden.
Historisch gut belegt ist vor allem die 2. Deportation am 28. August 1942 mit 24 Juden ins Konzentrationslager "
Theresienstadt".

Unmittelbar nach den Deportationen wurde die bewegliche Hinterlassenschaft der Deportierten versteigert. Für die Versteigerungen war das Finanzamt St. Goarshausen zuständig.

1942 richtet die Stadt Oberlahnstein, nachdem die Haushaltungseinrichtungen durch das Finanzamt öffentlich versteigert waren, in den leer stehenden Häusern auf Tagschacht ein Arbeitslager für Ostarbeiter. Doch bevor das Lager belegt wurde, beschlagnahmte die Wehrmacht Häuser und Gelände auf Tagschacht für Übungszwecke. Der Tagschacht wird Sprengübungsplatz der Deutschen Wehrmacht. Ein Dauerkommando in Stärke von 18 Mann ist bereits eingetroffen. Die alten, noch stehenden Wohngebäude werden von einem Arbeitskommando der deutschen Wehrmacht wieder instand gesetzt.
Die letzten auf Tagschacht wohnenden Familien werden im Haus Wolf, dem ehemaligen Haus des Direktors der Grube untergebracht.

1970 werden die von der Wehrmacht renovierten Gebäude, so wie verlassen, abgerissen.
Heute erinnert nichts mehr daran das hier einmal eine Wohnsiedlung stand... das hier einmal Freude und so tiefes Leid herrschte. Einzig auf der ehemaligen Müllkippe findet man noch Überbleibsel menschlicher Zivilisation. Den Rest hat die Natur gnädig zugedeckt.

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Foto ©EmaeS

Was sie nicht zudecken kann sind die Erinnerungen an damals und die vielen Menschen die von hier aus in den Tod geschickt wurden... und das sollten wir niemals vergessen und niemals verdecken mit dem Mäntelchen des Vergessens....
den die Zukunft braucht die Erinnerung...

Die Liste der jüdischen Opfer, die vorübergehend auf dem Tagschacht untergebracht waren:

1. Ackermann, Hedwig, geb. Lorig, 13. 4. 11 in Butzweiler, Hausfrau, Oberlahnstein-Friedrichssegen von Weyer, Tagschacht ab 26. 11. 1941; deportiert: 10. 06. 1942 in den Osten, verschollen Osten.
 
2. Ackermann, Karoline, geb. Mandel 10. 01. 1875 in Niedergrünbach, Hausfrau, Oberlahnstein - Friedrichssegen von Weyer, Tagschacht ab 26. 11. 1941; deportiert: 28.08.1942 nach Frankfurt/M - Theresienstadt, gestorben 01. 12. 1942 in Theresienstadt.
 
3. Ackermann, Nathan, 9. 11. 1938 in Koblenz, Oberlahnstein-Friedrichssegen von Weyer, Tagschacht ab 26. 11. 1941; deportiert: am 10.06.1942 in den Osten, verschollen im Osten.
 
4. Ackermann, Siegfried, 02. 10. 1902 in Weyer, Arbeiter, Oberlahnstein-Friedrichssegen von Weiher, Tagschacht ab 26. 11. 1941; deportiert am 10. 06. 1942 nach dem Osten, gestorben in Majdanek/Lublin am 25.07.1942.
 
5. Ahronsohn, Klara, geb. Blumenthal 4. 4. 1888 in Oberlahnstein; Oberlahnstein-Friedrichssegen von Oberlahnstein, Martinstr. 2; Tagschacht ab 1941, deportiert nach Sachsenhausen dort am 15. 10. 1941 verstorben.
 
6. Baer, Emil 12. 04. 1976 in (Oberlahnstein), Kaufmann; Oberlahnstein-Friedrichssegen von Oberlahnstein Martinstr. 2; Tagschacht ab 1941, deportiert: 26. 08. 1941 nach Sachsenhausen dort verstorben am 15. 10. 1941.
 
7. Baer, Hedwig geb. Strauß, 9. 8. 1888 in Herschbach, Hausfrau, Oberlahnstein-Friedrichssegen von Herschbach; Tagschacht ab 4.9.41; deportiert: 28. 8. 1942 Frankfurt/M - Theresienstadt, verschollen Osten.
 
8. Baer, Johanna geb. Marx, 6. 7. 1873 in Trier, Hausfrau, Oberlahnstein - Friedrichssegen von Oberlahnstein Martinstr. 2; Tagschacht  ab 1941: deportiert: 28.8.1942 Frankfurt/M - Theresienstadt  verschollen in Minsk.
 
9. Baer, Ludwig 16. 09. 1887 in Arloff, Kreis Euskirchen, Arbeiter; Oberlahnstein - Friedrichssegen von Herschbach, Tagschacht ab 9. 4. 1941, deportiert 10.06.1942 in den Osten; verschollen im Osten.
 
10. Baer, Minna geboren: 26. 12. 1877 in Oberlahnstein, Schneiderin, Oberlahnstein - Friedrichssegen von Oberlahnstein Martinstraße 2,deportiert: 10. 06. 1942 nach dem Osten, verschollen im Osten.
 
10. Baer, Minna geboren: 26. 12. 1877 in Oberlahnstein, Schneiderin, Oberlahnstein - Friedrichssegen von Oberlahnstein Martinstraße 2,deportiert: 10. 06. 1942 nach dem Osten, verschollen im Osten.
 
11. Blumentahl, Else geboren am 26. 08. 1886 in Nassau, Arbeiterin, Oberlahnstein - Friedrichssegen von Oberlahnstein, Martinstr. 2 Tagschacht ab 1941, deportiert: 10.06.1942 in den Osten verschollen im Osten.
 
12. Davidso(h)n, Conrad geb. 7. 5. 1889 in Pankow-Berlin, Reichsbahnrat; Oberlahnstein - Friedrichssegen von Eltville, Rheinstraße 7, Tagschacht ab 15. 10. 1941, hatte überhaupt nicht gewusst, dass er Jude war; war darüber sehr unglücklich, verstorben 28. 8. 1942, ertrunken im Rhein - Freitod.
 
13. Grünebaum, Albert geb. 01. 07. 1895 in Kehlbach/St. Goarshausen, Arbeiter, Oberlahnstein - Friedrichssegen von Lierschied;Tagschacht ab 18. 08. 1941; deportiert: 28. 08. 1942 nach Frankfurt/M - Theresienstadt, verschollen Auschwitz.
 
14. Gruenebaum, Berta, geborene Levy, 21. 7. 1893 in Kirf/Saarburg, Hausfrau, Oberlahnstein - Friedrichssegen von Lierschied, Tagschacht ab 8. 9. 1941, deportiert: 28. 08. 1942 Theresienstadt, verschollen Auschwitz.
 
15. Gruenebaum, Hilde geboren am 2. 3. 1931 in Lierschied/St. Goarshausen Oberlahnstein - Friedrichssegen von Frankfurt/M, Hans Thomastr. 24; Tagschacht ab 10. 6. 1942, deportiert: Frankfurt/M - Theresienstadt, verschollen Auschwitz.
 
16. Grünebaum, Ruth wie Gruenebaum, Hilde.
 
17. Heimann, Adolf 4. 7. 1891 in Montabaur, Arbeiter, Oberlahnstein - Friedrichssegen von Montaubaur, Rebstockstr. 38; Tagschacht ab 28. 08. 1941, deportiert: 10.06.1942 in den Osten, für tot erklärt im Osten.
 
18. Heimann, Betti, geborene Goldschmidt 19. 12. 1890 (1893?) in Singhofen/Unterlahn, Hausfrau, Oberlahnstein - Friedrichssegen von Montabaur, Rebstockstraße 38, Tagschacht ab 21. 8. 1941, deportiert: 10. 06. 1942 in den Osten, für tot erklärt Osten.
 
19. Heimann, Heinrich, 23. 10. 1889 in Montabaur, Rebstockstraße 38, Arbeiter, Oberlahnstein - Friedrichssegen von Montabaur, Tagschacht ab 21. 8. 1941: deportiert: 10. 06. 1942 in den Osten, für tot erklärt Osten.
 
20. Heimann, Reg(g)a oder Recha geborene Stern, 16. 08. 1888 in Meudt/Westerwald, Hausfrau, Oberlahnstein - Friedrichssegen von Montabaur, Vordere Rebstockstraße 24; Tagschacht ab 30. 08. 1941; deportiert am 10. 06. 1942 in den Osten, für tot erklärt.
 
21. Heyum, Gert(d) 15. 6. 1928 in Erbach/Rheingau, Oberlahnstein-Friedrichssegen aus Frankfurt/M, Röderbergweg 81, im Kasino (Kölsch Loch) ab 26. 11. 1941, deportiert: 10. 06. 1942 zum Osten, verschollen Osten.
 
22. Heyum, Johanna geborene Israel, 29. 10 1894 in Kirchberg/Simmern, Hausfrau, Oberlahnstein - Friedrichssegen von Erbach; im Kasino (Kölsch Loch) ab 26. 11. 1941; deportiert: 10. 06. 1942 zum Osten, verschollen Osten.
 
23. Heyum, Karl 15. 6. 1884 in Erbach/Rheingau; Arbeiter, Oberlahnstein - Friedrichssegen von Weyer, Tagschacht ab 26. 11. 1941, deportiert: 10. 06. 1942 in den Osten, verschollen Osten.
 
24. Israel, Adelheid geb. Gerson, 30. 11. 1870 in Kirchberg/Simmern, Oberlahnstein - Friedrichssegen von Erbach; Tagschacht ab 26. 11. 1941, deportiert: 28.08.1942 Frankfurt/M-Theresienstadt, - 19. 09. 1942 Theresienstadt.
 
25. Israel, Ella, 18. 12. 1895 in Kirchberg/Simmern, Oberlahnstein - Friedrichssegen von Erbach, Tagschacht ab 26. 11. 1941, deportiert: 10. 06. 1942 zum Osten, verschollen Osten.
 
26. Jessel, Flora, 29. 12. 1883 in Weilburg/Lahn; Arbeiterin, Oberlahnstein-Friedrichssegen von Bad Ems, Römerstraße 12; Tagschacht ab 29.08. 1941, deportiert: 28.08. 1942 Frankfurt/M Theresienstadt, - 22. 03. 1943 Theresienstadt.
 
27. Jessel, Louis 17. 5. 1873 in Weilburg/Lahn, Arbeiter; Oberlahnstein - Friedrichssegen von Bad Ems, Römerstraße 12; Tagschacht ab 29.08.1941; deportiert: 28.08.1942 Frankfurt/M - Theresienstadt -15. 7. 1944 Thersienstadt.
 
28. Kahn, Albert 10. 03. 1874 in Montabaur/Unterwesterwald, Arbeiter, Oberlahnstein - Friedrichssegen von Montabaur, Vorderer Rebstock 24; Tagschacht ab 21. 08. 1941; deportiert: 28. 08. 1942, Frankfurt/M - Theresienstadt, für tot erklärt Minsk.
 
29. Kahn, Billa (Sibilla) geborene Wolf, 26. 03.1882 in Kobern, Arbeiterin, Oberlahnstein - Friedrichssegen von Montabaur. Vorderer Rebstock 24; Tagschacht ab 21. 08. 1941; deportiert: 28. 08. 1942 Frankfurt/M-Theresienstdadt, verschollen Minsk.
 
30. Kahn, Hilde geborene Mendel (l), 15. 09. 1888 in Engers-Neuwied, Arbeiterin, Oberlahnstein - Friedrichssegen von Montabaur, Vorderer Rebstock 24, Tagschacht ab 28. 08. 1941, deportiert: 28. 08. 1942, Frankfurt/M - Theresienstadt, verschollen Minsk.
 
31. Kahn, Leopold 12. 01. 1876 in Montabaur/Unterwesterwald, Arbeiter, Oberlahnstein - Friedrichssegen von Montabaur, Vorderer Rebstock 38, Tagschacht ab 22. 08. 1941, deportiert: 28. 08. 1942 Frankfurt/M - Theresienstadt, für tot erklärt Minsk.
 
32. Kaufmann, Gustav 17. 08. 1875 in Osterspai, Oberlahnstein - Friedrichssegen von Oberlahnstein, Martienstraße 2, Tagschacht ab 1941 deportiert: 28. 08. 1942 Frankfurt/M - Theresienstadt, verschollen Auschwitz.
 
33. Kaufmann, Helene geborene Brueckheimer, 31. 03. 1877 in Kühlsheim, Hausfrau, Oberlahnstein - Friedrichssegen von Oberlahnstein, Tagschacht ab 08. 08. 1941; deportiert 28. 08. 1942 Frankfurt/M - Theresienstadt, für tot erklärt Auschwitz.
 
34. Kaufmann, Jakob 04.07. 1875 in Osterspai, Rentner, Oberlahnstein - Friedrichssegen von Oberlahnstein, Martinstraße 2, Tagschacht ab 12. 08. 1941, deportiert: 28. 08. 1942 Frankfurt/M-Theresienstadt, verschollen Minsk.
 
35. Kaufmann, Mathilde geborene Kann, 02. 03. 1875 in Dörrebach/Kreuz- nach, Oberlahnstein - Friedrichssegen von Oberlahnstein, Martinstraße 2, Tagschacht ab 12. 08. 1941; deportiert: 28. 08. 1942 Frankfurt/M - Theresienstadt, verschollen Minsk.
 
36. Kaufmann, Sophie 12. 03. 1902, Osterspai/St. Goarshausen, Oberlahnstein - Friedrichssegen von Niederlahnstein, Hochstraße 14, Tagschacht ab 08. 08. 1941, deportiert: zum Osten, für tot erklärt Osten.
 
37. Koenigsberger, Fanny 16. 09. 1866 in Bad Ems/Unterlahn, Oberlahnstein-Friedrichssegen von Bad Ems, Tagschacht ab 12. 08. 1941, deportiert: 28. 08. 1942 Frankfurt/M - Theresienstadt - 24. 09. 1942 Theresienstadt.
 
38. Levi, Paul 25. 08. 1910 in Niederlahnstein, Johannisstraße, (taubstumm) Friedrichssegen - Tagschacht ab 12. 08. 1941, arbeitete bei Strabag in Niederlahnstein, wohnte später bei Köln, heiratete taubstumme Frau aus Augsburg (Schneiderin); deportiert von Augsburg mit Ehefrau nach Auschwitz, verschollen Auschwitz.
 
39. Lorig, Hermann, 18. 08. 1861 in Burrweiler, Viehhändler, Oberlahnstein -Friedrichssegen von Weyer, Tagschacht ab 16. 11. 1941, verstorben am 14. 12. 1941 in Oberlahnstein.
 
40. Mannheimer, Moritz 25. 08. 1868 in Eltville / Rheingau; Oberlahnstein-Friedrichssegen von Eltville; Tagschacht ab 26. 07. 1941, deportiert: 28. 08. 1942 Frankfurt/M-Theresienstadt, für tot erklärt Minsk.
 
41. Mannheimer, Betty 12. 02. 1877 in Frankfurt/M, Hausfrau, Oberlahnstein -Friedrichssegen von Eltville; Tagschacht ab 26. 07. 1941, deportiert: 28. 08. 1942 Frankfurt/M-Theresienstadt, verschollen Minsk.
 
41. Mannheimer, Betty 12. 02. 1877 in Frankfurt/M, Hausfrau, Oberlahnstein -Friedrichssegen von Eltville; Tagschacht ab 26. 07. 1941, deportiert: 28. 08. 1942 Frankfurt/M-Theresienstadt, verschollen Minsk.
 
42. Neumann, Albert 02. 01. 1878 in Rauenthal/Rheingau; Oberlahnstein-Friedrichssegen von Rauenthal, Adolf Hitler-Straße 66, Tagschacht ab 29. 07. 1941, deportiert: 10. 06. 1942 zum Osten, für tot erklärt Minsk.
 
43. Neumann, Josepf 15. 04. 1873 in Rauenthal/Rheingau, Oberlahnstein-Friedrichssegen von Rauenthal, Adolf Hitler - Straße 72,  Tagschacht ab 29. 07. 1941, deportiert: 28 .08. 1942 Frankfurt/M - Theresienstadt, verschollen Minsk.
 
44. Neumann, Lora 10. 02. 1926 in Eltville/Rheingau, Oberlahnstein - Friedrichssegen von Rauenthal, Adolf Hitler - Straße 72, Tagschacht ab 29. 07. 1941, deportiert: 10. 06. 1942 zum Osten, verschollen Osten.
 
45. Oppenheimer, Hedwig geborene Blumenthal, 21. 03. 1885 in Nassau/Unterlahn, Kauffrau ?, Oberlahnstein - Friedrichssegen von Bad Ems, Römerstraße 64, Tagschacht ab 15. 08. 1941, deportiert: 10. 06. 1942 zum Osten, verschollen Osten.
 
46. Oppenheimer, Moritz 16. 05. 1878 in Bad Ems/Unterlahn, Kaufmann, Oberlahnstein - Friedrichssegen von Bad Ems, Römerstraße 64, Tagschacht ab 15. 08. 1941, deportiert: 10.06. 1942 zum Osten, verschollen Osten.
 
47. Simons, Helene (geb. Baer - Gedenkband) 01. 06. 1888 (01. 06. 1887 -Gedenkband) in Seligenstadt/Hessen, Hausfrau, Oberlahnstein - Friedrichssegen von Eltville, Tagschacht ab 26. 07.1941, deportiert: Frankfurt/M-Theresienstadt - 07. 04. 1944 Theresienstadt.
 
47. Simons, Helene (geb. Baer - Gedenkband) 01. 06. 1888 (01. 06. 1887 -Gedenkband) in Seligenstadt/Hessen, Hausfrau, Oberlahnstein - Friedrichssegen von Eltville, Tagschacht ab 26. 07.1941, deportiert: Frankfurt/M-Theresienstadt - 07. 04. 1944 Theresienstadt.
 
47. Simons, Helene (geb. Baer - Gedenkband) 01. 06. 1888 (01. 06. 1887 -Gedenkband) in Seligenstadt/Hessen, Hausfrau, Oberlahnstein - Friedrichssegen von Eltville, Tagschacht ab 26. 07.1941, deportiert: Frankfurt/M-Theresienstadt - 07. 04. 1944 Theresienstadt.
 
48. Simons, Julius 27. 08. 1878 in Biesdorf, Arbeiter, Oberlahnstein - Friedrichssegen ab 26. 07. 1941, deportiert: 28. 08. 1942 nach Frankfurt/M - Theresienstadt, - 09. 11. 1943 Theresienstadt.
 
49. Suesskind, Henriette 17. 11. 1890 in Betzdorf/Sieg, Oberlahnstein - Friedrichssegen von Bad Ems, Römerstraße 64, Tagschacht ab 04. 10. 1941, deportiert: 23. 05. 1942 nach dem Osten, verschollen im Osten.
 
50. Schoenberg, Emma geborene Nassauer, 21. 01. 1891 in Wehen/Taunus, Hausfrau, Oberlahnstein - Friedrichssegen von Welterod, Tagschacht ab 04. 10. 1941, deportiert: 23. 05. 1942 nach dem Osten, verschollen im Osten.
 
51. Schoenberg, Hedwig, 13. 01. 1901 in Welterod/St. Goarshausen, Schneiderin, Oberlahnstein - Friedrichssegen von Welterod, Tagschacht ab 28. 07. 1941, deportiert: 10. 06. 1942 nach Osten, verschollen Osten.
 
52. Strauß, Anneliese 15. 02. 1936 in Herschbach, Oberlahnstein - Friedrichssegen von Herschbach/Westerwald, Wiedstraße 8, Tagschacht ab 04. 09. 1941, deportiert: 10. 06. 1942 zum Osten, verschollen im Osten.
 
53. Strauß, Selma geborene Strauß, 18. 11. 1897 in Herschbach/Oberwesterwald, Hausfrau, Oberlahnstein - Friedrichssegen von Herschbach, Wiedstraße 8, Tagschacht ab 04. 09.1941, deportiert: 10. 06. 1942 zum Osten, verschollen im Osten.
 
54. Strauß, Siegfried 10. 05. 1884 in Herschbach, Arbeiter, Oberlahnstein -Friedrichssegen von Herschbach, Wiedstraße 8, Tagschacht ab 04. 09. 1941, deportiert: 10. 06. 1941 nach dem Osten, verschollen im Osten.
 

(Diese Angaben wurden uns freundlicherweise von Herrn Elmar Ries, Osterspai zur Verfügung gestellt.)


Das Mahnmal, rechts neben der evangelischen Kirche in der Erzbachstraße, für die im Tagschacht untergebrachten Juden, welche dann von Friedrichssegen aus deportiert wurden...

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Fotos ©EmaeS

Ein Link zu den Gedenkstätten der NS-Opfer. Bitte klicken Sie HIER
KZ Theresienstadt
KZ Auschwitz
KZ Sachsenhausen

Literatur zum Thema:

Walter Rummel: Ein Ghetto für die Juden im Tal der Verbannten, in: Jahrbuch für westdeutsche Landesgeschichte 2004,
Seite 419-507.

Elmar Ries: Friedrichssegen/Lahn: Ein Jahr Zwangsarbeit für jüdische Menschen vor ihrer Deportation im Jahre 1942, in: Sachor, Heft 1/97, Nr. 13, S. 26 – 33,
Elmar Ries: Von der Klassenlektüre zum Mahnmal. Aktionen von Schülerinnen und Schülern der Realschule Oberlahnstein in vier Jahren, in: Sachor, Heft 1/97, Nr. 13, S. 34 – 42,

2021 - Vor 25 Jahren wurde das Mahnmal in Friedrichssegen errichtet. Zum Beitrag im Rhein-Lahn-Kurier 46/2021 findet ihr HIER


 

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